Trotz aller Versuche, frei von eigenen Erwartungen in den 2. LIFE – Kurs zu starten, hatte doch wohl jeder von uns im Team den gut verlaufenen 1. Kurs vom April im Kopf. So mussten wir in der Vorbereitung immer wieder unsere Aufmerksamkeit erwecken, damit wir offen waren für neue Menschen, für neue Situationen, für einen neuen Verlauf. Auf den heiligen Geist und seine Führung zu vertrauen, ist manchmal gar nicht so einfach!
Als es dann soweit war, kamen 23 offene und freudige Menschen auf uns zu. Die ersten Stunden sind mir noch besonders in Erinnerung. Ich dachte bei mir: diese Gruppe ist für uns ein Geschenk! Und dieser erste Eindruck hat nicht getäuscht.
Beim Kennenlernen offenbarten einzelne Teilnehmer*innen, dass es keine leichte Entscheidung für sie war, sich zu diesem Kurs zu melden, weil noch Semesterarbeiten und Referate anstanden. Doch unser Kurskonzept ging wieder auf. Die Mischung aus Lebensbezug, Bibelarbeit, Impulsen zum Nachdenken, Basteln, Sport, gemeinsamem Musizieren und Fröhlichsein, Feiern und die belebende und heilsame Kraft von Gemeinschaft-Erleben-Dürfen ließ die Begeisterung der Teilnehmer*innen von Stunde zu Stunde wachsen.
Es sind z.T. kleine Gesten, die so viel bewirken können. Unser Bedienen der Teilnehmer*innen beim festlichen Essen am Samstagabend, die liebevolle Art, den Tisch zu decken und den Saal für die Feier zu schmücken – all das war diesmal logistisch für uns schwierig und erforderte viel Einsatz. Aber ich denke, es ist auch genau dieses Engagement, was sich einprägt: „Jemand hat sich für uns Mühe gegeben, etwas für uns getan, um uns eine Freude zu machen“. (Zitat einer Teilnehmerin)
Gerade die Studenten aus dem Bereich der Sozialpädagogik, die beruflich für Andere da sein wollen, taten sich manchmal gar nicht so leicht dieses „Geschenk“ anzunehmen. Ein Teilnehmer sagte: „Danke!, das war wie ein zweites Weihnachten.“
Als wir unser Fest zusammen feierten, hielt ich einen kurzen Moment inne und blickte auf junge Menschen, die zusammen saßen und enthusiastisch Lieder zur Gitarre, Querflöte und Trommel schmetterten. Lieder wie: „Du bist heilig, Du bringst heil, bist die Fülle wir ein Teil…“, „Alles was Odem hat, lobe den Herrn!“ oder „Here I am Lord, is it I Lord, I have heard you calling in the night“ – da überkam mich ein starkes Gefühl der Hoffnung: Hoffnung, dass die Welt nicht nur so ist, wie sie morgens beim Blick auf die Tageszeitung scheint. Hoffnung, dass Gott sich seinen Weg in die Herzen der Menschen bahnt. Hoffnung, dass die Teilnehmer*innen rausgehen und ihre Begeisterung an Andere weitergeben. Hoffnung, dass wir mit dem Kurs auf einem wirklich guten Weg sind und viele weitere Kurse folgen werden.
Schon während des Gottesdienstes am Sonntag haben einige der Teilnehmer*innen Worte des Dankes gesprochen, die sehr bewegend waren. Mir war gar nicht bewusst, wann genau das, was sie da formulierten, mit diesen Menschen „passiert“ war an dem Wochenende. Wann genau sie so berührt worden waren, was genau wir getan hätten, dass sie sich so aufgehoben gefühlt haben.
Da wurde mir wieder klar, dass wir als Team dazu da sind, einen Rahmen zu schaffen – einen Rahmen, in dem Jesus auf die Menschen zugehen kann, so wie ER sich das vorstellt. Und dass er es bei Jedem in dem Maße tut, wie dieser gerade dazu bereit ist.
Für jeden Einzelnen hat er in diesen Tagen seine ganz persönliche Ansprache gefunden, seine Weise der persönlichen Begegnung und des Sich-Entdecken-Lassens.
Auch Eure Gebete haben dazu beigetragen, dass diese Tage so beseelt waren – dafür danken wir Euch von Herzen!
Wir dürfen uns auch für die nächsten Kurse einfach darauf verlassen, dass Jesus bereit ist! Er ist bereit, die Menschen in ihren Herzen zu berühren. Von uns braucht es die Bereitschaft, für ihn da zu sein und das Vertrauen, uns führen zu lassen.